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Kein Baby entwickelt sich streng nach Schema. Aber es gibt auf dem Weg vom Liegen übers Krabbeln zum Laufen Meilensteine, die jedes gesunde Kind innerhalb einer bestimmten Zeit erreicht.
In den ersten drei Monaten lernt das Baby, den Kopf zu heben. Es strampelt heftig mit den Beinen, kann mit seinen Händen spielen, die Eltern anschauen, ihren Blick fixieren, es lächelt spontan. Aus der Beugehaltung streckt sich das Baby immer mehr in die Länge.
Bis zum sechsten Monat kann es schon sicher den Kopf halten, egal, ob es auf dem Rücken oder dem Bauch liegt. Es fängt damit an, sich aus eigener Kraft umzudrehen, zielstrebig nach etwas zu greifen, es benutzt dabei immer häufiger nur eine Hand.
Bis zum neunten Monat wird das Baby immer stabiler. Es hat jetzt schon sehr viel Erfahrung mit seinem Körper. Es bewegt sich sicherer. Im Sitzen spielt es viel, wechselt Gegenstände von einer Hand in die andere und bleibt dabei im Gleichgewicht. Es beginnt zu robben oder zu krabbeln. Bis zum zwölften Monat entwickelt ein Baby im Krabbeln ungeahnte Varianten und große Geschicklichkeit. Es zieht sich an Tischen, Stühlen, Beinen hoch, macht die ersten Schritte.
Bei allen Babys lehnt sich die motorische Entwicklung an dieses Muster an. Und doch verläuft sie bei jedem Kind etwas anders. Deshalb sollten Eltern ihr Kind nicht ständig vergleichen. Manche Kinder sind in der Entwicklung ein paar Wochen früher dran, andere später, manche laufen bereits mit zehn, andere mit zwölf Monaten, ein Teil auch erst mit anderthalb Jahren. Der genaue Zeitpunkt, wann ein Kind sitzen, stehen oder laufen kann, sagt im Übrigen nichts darüber aus, ob es besonders intelligent ist oder nicht. Eltern können die Entwicklung ihres Kindes fördern, indem sie sich liebevoll mit ihm beschäftigen und auf sein Verhalten reagieren. Indem sie mit ihm schmusen, es streicheln, an sich drücken, mit ihm spielen. Zärtlichkeit hilft dem Baby dabei, ein Gefühl für seinen Körper zu bekommen.Wenn es das hat, kann es alles andere von allein.
Auch bei der körperlichen Entwicklung sind die Angaben nur ein Durchschnitt: Babys nehmen in den ersten Tagen nach der Geburt erst mal ab. Etwa ab Mitte des ersten Monats sollte ihr Gewicht aber kontinuierlich ansteigen. Bis zum sechsten Lebensmonat wiegt ein Kind durchschnittlich doppelt so viel wie bei der Geburt, bis zum ersten Geburtstag dreimal so viel. Bei der Größe geht es nicht ganz so rasant. Gegen Ende des ersten Lebensjahres ist ein Kind etwa anderthalb mal so groß wie bei der Geburt. Das Einjährige, das genau dem Durchschnitt entspricht, wiegt rund elf Kilo und mißt 75 Zentimeter.
Im zweiten und dritten Monat ist die Gewichtszunahme am größten, manche Babys nehmen 500 Gramm zu, andere das Doppelte. Gegen Ende des ersten Lebensjahres nimmt ein Kind monatlich noch etwa 400 Gramm zu.
Mit dem Wachstum verhält es sich ähnlich. In den ersten drei Lebensmonaten wächst ein Baby durchschnittlich 3,5 Zentimeter pro Monat, bei manchen Kindern können es aber auch nur anderthalb Zentimeter sein, bei anderen wiederum fünf. Gewicht und Größe des Babys sollen zwar über die Wochen allmählich ansteigen, das Besondere am Wachstum des Babys sind aber die Schübe: Es kann sein, dass ein Kind zwei Wochen gar nicht wächst und dann - fast über Nacht - einen Zentimeter größer ist.
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